Kategorie: Ozeanien

9. It’s Fijitime – Klausurenphase

Wahnsinn, wie schnell 5 Monate vorüber gehen können! Um möglichst viel von Fiji zu erleben, haben wir uns nach dem eigentlichen Semester noch 2 Wochen Zeit für das reine Genießen genommen. Unbedingt zu empfehlen und in unserem nächsten Blog noch ausgiebig beschrieben 🙂

Bevor diese Zeit aber begann, standen uns noch die Final Exams bevor. Als Abschluss des Semester und um unsere Noten zu vervollständigen, mussten wir pro Fach eine Klausur schreiben. Klingt nicht dramatisch, da wir es von zuhause ja nicht anders gewohnt sind. Hinzu kommt, dass diese Klausur keine 100% der Endnote ausmacht, weshalb der Stress deutlich geringer ist.
Allerdings handelt es sich in Fiji um Klausuren von je 3 Stunden Länge, und diese Zeit ist in den meisten Fällen sehr knapp berechnet.

Aber fangen wir mal mit dem Lernaufwand an:
Wie auch im übrigen Semester schon, wird einem ziemlich genau vorgegeben, was man lernen muss und wie die Klausur aussehen wird. Hierzu stellen die Professoren in vielen Fällen neben Übungsaufgaben, auch Altklausuren, teils sogar mit Lösung, zur Verfügung.
Vieles beschränkte sich auf reines Auswendiglernen, wodurch der Anspruch der Klausuren deutlich unter dem von uns gewohnten lag. Gut machbar also, vor allem, wenn man sich zum Lernen einfach raus in die Sonne legen konnte. Zudem gab es eine Studyweek, in der keine Vorlesungen mehr stattfanden.

Die Klausuren ansich wurden in der größten Halle Fiji’s geschrieben – die Vodafone Arena. Eigentlich eine Halle für Events und Sport, wurde diesmal das Spielfeld mit Tischen und Stühlen zu gestellt, sodass 2000 Studenten gleichzeitig ihre Klausur schreiben könnnen. Jede Menge Organisation, die wir den Fijianern ehrlich gesagt gar nicht so zu getraut hatten! 😀

Die Klausurenpläne wurden ca. 2 Wochen vor den Exams bekannt gegeben. Dort fand man dann neben dem Tag und der Uhrzeit auch eine zugeordnete Sitznummer. Hier ein Dank an unsere Mitbewohnerinnen, die uns das System erklärt haben! Mit dieser Nummer ging es dann zur Arena, vor der eine Menschenmasse wie kurz vor Konzerteinlass stand. Dank eines Mitarbeiters, der wohl unsere überforderten Gesichter gesehen hat, haben wir dann auch unseren Platz gefunden und eine Ecke für unsere unerlaubt mitgebrachten Taschen. Einzig eine Wasserflasche, Taschenrechner und etwas zum Schreiben, durften mit an den Platz genommen werden.
Per Durchsage wurde uns dann mitgeteilt, wann wir welchen Teil des Deckblattes ausfüllen sollten und wann wir anfangen durften zu schreiben. Dank überragender Technik, verstanden wir leider nur die Hälfte und wurden direkt vermahnt, da wir unseren Namen scheinbar zu früh auf das Deckblatt geschrieben hatten…

Trotz 2000 Studenten herrschte eine überraschende Stille in der Halle, nur das ununterbrochene Auf-und Abgehen der zahlreichen Kontrolleure zwischen den Reihen hat ein wenig für Unruhe gesorgt.

Bei den anderen beiden Klausuren waren wir dann auch routinierter und können Alles in Allem sagen: Klausuren sind hier kein Grund zur Panik und die Vorfreude auf den Urlaub machte auch das Lernen erträglicher!

Der nächste Blog geht dann auch wieder um ein schöneres Thema inkl. Bilder, versprochen 🙂

Kati und Dani

It’s Fijitime – 8. Touritime!

Um uns ein wenig von unseren Assignments, Präsentation und sonstigem Unikrams abzulenken, haben wir uns ein Wochenende Auszeit in Nadi gegönnt.
Obwohl man sich mittlerweile schon ein bisschen an die Umstände im Bus gewöhnt hat, begann die Auszeit definitiv erst nach den 5 Stunden Bustour auf die andere Seite der Insel. Dafür sei kurz erwähnt, wie man sich diese Umstände vorzustellen hat: die Sitzplätze sind konstruiert für die Figur von 10-Jährigen, was auf den Großteil der Fijianischen Bevölkerung leider definitiv nicht zutrifft. Somit gibt es die Möglichkeiten gegen die Scheibe gedrückt zu werden, zwischen zwei anderen Person gequetscht zu sein oder nur mit einer Hälfte vom Hintern auf einem Platz zu sitzen. Dazu gibt es ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm, welches sich aus Musik in Diskolautstärke oder einem Film, den der Busfahrer aussucht und der auf dem Bildschirm an der Frontscheibe läuft, zusammensetzt. Die Fahrweise und Straßenverläufe machen das ganze nicht unbedingt angenehmer.

In Nadi angekommen ging es kuschelig weiter. Ein Raum und 15 Betten versprachen eine „geruhsame“ Nacht. Ansonsten war unser Hostel aber wirklich empfehlenswert. Sehr günstig und direkt am Meer gelegen, mit vielen unterhaltsamen jungen Menschen, sowohl locals als auch viele internationale Backpacker. Darunter auch jede Menge Deutsche, bei denen unsererseits tatsächlich einige Deutschprobleme aufkamen. Der erste Abend war nicht lang, da wir am nächsten Morgen früh raus mussten.

Es ging nach Beachcomber Island! Unser erster Island-Trip. Es war ein Tagestrip, der den Aufenthalt auf der wunderschönen Insel, leckeres Essen und als kleines Highlight Korallenriff-Schnorcheln beinhaltete. Da Bilder bekanntlich mehr als Worte sagen, hier ein paar Impressionen…

 

Beachcomber Island
Beachcomber Island
Beachcomber Island - Welcome
Beachcomber Island – Welcome
Aussicht Beachcomber
Aussicht Beachcomber
Schorcheln
Schorcheln
Schnorcheln
Schnorcheln

Abends zurück im Hostel gab es nach einem wunderschönen Sonnenuntergang noch eine Feuershow und Lagerfeuer am Strand.

Feuershow
Feuershow

Für den nächsten Tag hatten wir Ziplining geplant. Um noch einmal eine andere Seite der fijianischen Natur zu sehen, ging es etwas weiter ins Innere der Insel. Ausgestattet mit der Kletterausrüstung ging es erst einmal jede Menge Stufen den Berg hinauf. Angekommen an der ersten Station, wurde uns freudig mitgeteilt, dass wir noch weitere 6 Etappen nach oben steigen müssen, bis wir die restlichen 10 Seile nur noch hinunter sausen durften.

Nachdem die erste Angst überwunden war, war es einfach nur noch GENIAL! Spaß und Adrenalin pur! Zwischendrin stieg der Adrenalinspiegel sogar noch einmal an, als wir uns 35m in eine Hölle abgeseilt haben.

Abseilen in die Höhle
Abseilen in die Höhle
Ausblick Ziplining Plattform
Ausblick Ziplining Plattform
Ziplining
Ziplining
Ziplining
Ziplining

Alles in allem war es ein fantastisches Wochenende, das wir dringend mal wieder brauchten um Kraft für die letzten Hausarbeiten etc. zu sammeln.

Kati und Dani

It’s Fijitime – 7. Midsemesterbreak

Wie im vorigen Blog erwähnt hatten wir um Ostern herum eine Woche Ferien.

Diese haben wir genutzt um wieder Energie zu tanken und ein bisschen mehr von Fiji zu sehen. Begonnen haben wir am Gründonnerstag mit der Reise zur Familie unserer Mitbewohnerin Roma. Ihre Familie hatte uns und zwei weitere unserer Mitbewohnerinnen für das Wochenende eingeladen. Also ging es mit dem Bus 4 Stunden auf die andere Seite der Insel nach Lautoka.
Schon den ersten Abend wurden wir super freundlich aufgenommen und mit einem sehr leckeren indischen Essen begrüßt. Das wunderbare Essen setzte sich über das ganze Wochenende fort, da Romas Mutter immer für uns kochte und dafür sorgte dass wir ja nicht mit einem nur randvollem, sondern übervollem Magen den Tisch verließen. Das führte dazu, dass wir uns am Montag 20kg schwerer fühlten, jedoch jede Menge indisch-fijianische Küche kosten durften.

Am Freitag ging es ins Anchorage Beach Resort um den Tag am Pool und Strand zu verbringen und einfach ein wenig abzuschalten. Um den Sonnenuntergang zu betrachten ging es abends nach Lautoka an die Hafenpromenade. Danach war Romas Mutter noch so lieb uns in Saris zu wickeln, traditionelle indische Gewänder. Diese hatten wir am Morgen bewundert, als sie und Roma sich für die Kirche (allerdings zu einem christlichen Gottesdienst) fertig machten.

Anchorage Resort
Anchorage Resort
Sonnenuntergang Hafenpromenade
Sonnenuntergang Hafenpromenade

Am Samstag fuhren wir alle mit Romas Mutter zum Markt um Gemüse und Obst zu kaufen und anschließend in Lautoka ein wenig shoppen zu gehen und die Stadt zu erkunden. Einkaufen mit Romas Mutter war wie wohl mit jeder Frau, die genau weiß wo sie welche Dinge kauft und wir liefen einfach fasziniert hinter ihr her. Die Stadt war, wie schon von Suva bekannt, sehr wühlig und stellenweise überfüllt. Doch nach einem Lunch und einer kleinen Pause hatten wir wieder Kraft um zur nächsten Station zu fahren  – Port Denarau. Roma wollte uns damit einmal den typischen Touriort in dieser Gegend zeigen und behielt recht. Viele teure Hotels aufgereiht am Strand und von Golfplätzen umrandet. Komplett abgeschottet vom richtigen Fiji, wie wir es empfanden.

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Marktstand

 

Nächsten Tag fuhren wir zu einer natürlichen heißen Quelle, die für ein Mudbath genutzt wird. Dort durften wir wieder kleine Kinder sein und uns von oben bis unten mit Schlamm einschmieren. Das Internet sagte uns, es ist der gleiche Schlamm, der sonst in Spas genutzt wird und auch Heide Klum für ihre Haut benutzt. Wir versprachen uns also viel! Tatsächlich hatte man ein klein wenig weichere Haut nach dieser Prozedur, vor allem war es aber ein entspannender Spaß.
Um Roma und ihren Eltern ein wenig Familienzeit zu gönnen, ging es für uns dann nachmittags noch einmal zum Anchorage Resort. Ein paar Stunden entspannen, bevor wir Mädels abends in Lautoka alle zusammen essen gingen.

Mudbath
Mudbath

Nächsten Morgen ging es dann für uns wieder nach Suva. Die anderen Tage der Woche wurde dann hauptsächlich zuhause entspannt und Zeit mit unserer WG verbracht. Dani hatte außerdem noch wieder zwei Tage an denen sie ihrer diving license näher kam. Am kommenden Sonntag schließt sie dieses Projekt voraussichtlich ab.

Letzte Aktivität war für uns am Samstag ein Ausflug in den Kula Eco Parc. Dort bewunderten wir alle fijianischen Tiere und Pflanzen und genossen die Ruhe des Parks. Erst später fiel uns auf, dass Fiji keine wilden Säugetiere hat, dafür aber viele Vögel, Reptilien und Amphibie. Und Katis persönliches Highlight: Meeresschildkröten, die sie auch füttern durfte.
Neben den Tieren gab es noch einen Pfad durch einen kleinen Teil des Urwalds und sogar „The wildest bridge of Fiji“ haben wir überlebt.
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Leider war die Woche viel zu kurz und nun sind wir wieder im Stress des Unialltags angekommen.  Jedoch sind noch reichlich weitere Aktivitäten geplant, über die wir selbstverständlich wieder berichten werden.

Bis dahin, moce,
Kati und Dani

It’s Fijitime – 6. Half way through

Das halbe Semester ist rum und man mag es kaum glauben, aber wir sind immer noch auf Fiji!

Die letzten Wochen bestanden leider zum Großteil aus Unikram. Es fing an mit unserer ersten Case-study Präsentation. Hierzu mussten wir eine Gruppe bilden, bekamen einen kurzen Text mit Fragen und mussten diese bearbeiten und mitsamt PowerPoint vorstellen. Unser Gruppentreffen zeigte uns die Arbeitsmoral von unseren zwei fijianischen Gruppenpartnern. Sich mit dem Thema befassen und sich schon einmal Gedanken zu den Aufgaben machen bedeutet: Kati und Dani haben alle Fragen beantwortet, ein Fijianer hat den Text gelesen, der zweite musste erstmal wieder schauen welchen Text wir denn bearbeiten sollen. Die Präsentation verlief trotzdem erstaunlich gut.

Nachdem die erste Hürde geschafft war kam der zweite Part bestehend aus einem Quiz in GE303 und unserem ersten richtigen Midsemestertest in MG106. Während wir den Multiplechoicetest in GE303 ohne Probleme bewältigt haben, hat uns allein schon die Organisation in MG106 ein wenig ratlos werden lassen. Zusammen mit 450 anderen Studenten sollten wir in einem riesen Vorlesungssaal unseren Test schreiben. Nachdem die Hälfte der Leute im Raum war, wurden alle wieder rausgeschickt und nach 10 Minuten wieder reingeholt. Erstaunlicherweise fing es nicht nach Fijitime, sondern pünktlich an. Dies war gut zu erkennen an den 3 Uhren auf der Beamerleinwand und der Wanduhr. Wie im Abitur durften dann ALLE ihre Rucksäcke vorne vor die Tafel legen und während des Tests liefen alle Tutoren die Gänge rauf und runter. Allgemein war es eine unruhige Atmosphäre. Trotz der Patrouillen schaffte es Katis Sitznachbar die komplette Zeit seine Augen auf ihrem Blatt zu haben anstatt auf seinem. Aber was soll man sich da anderes denken als „Ja, gute Idee! Schreib von der Deutschen ab.“ Ob es ihm was geholfen hat wissen wir leider nicht.
Für uns lief der Test wider Erwarten überdurchschnittlich gut.

Nebenbei warteten dann noch zwei Assignments zuhause auf uns. Hierzu durften wir die von unserem Professor und Tutor als „kurz und einfach“ beschriebenen wissenschaftlichen Texte lesen. Zwischen 10 und 20 vollgepackte Seiten empfanden wir als gar nicht so einfach und auch nicht als super kurz. Nach einigen Stunden haben wir es aber auf die Reihe bekommen unsere Texte dazu zu schreiben und immerhin unseren Mitbewohnerinnen damit noch eine Menge Spaß bereitet. Sie waren so freundlich sich mit uns hinzusetzen und jeden einzelnen Satz in einen grammatikalisch sinnvollen zu verwandeln. Auf diese Noten warten wir noch. Obwohl der Abgabetermin vor 10 Tagen war, wurden wir heute noch einmal daran erinnert, doch bitte spätestens Ende dieser Woche unsere Assignments abzugeben. Da wären wir wieder bei der Fijianischen Gelassenheit.

Diese haben wir uns nur zu sehr für uns selbst gewünscht, als innerhalb einer Woche 6 Feueralarme losgingen. Drei davon während unserer Vorlesung in GE303, wohl bemerkt an drei verschiedenen Tagen. Niemals war hier ein Feuer zu sehen und leider konnte auch niemand so einfach den Alarm wieder ausschalten, nachdem geprüft wurde, dass er auch 2 Tage nach dem ersten noch funktioniert. Die Feuerwehr legte dann jedoch die gewohnte Gelassenheit an den Tag, kam nach 20-30 Minuten und brauchte dann nur noch 10 Minuten um den Alarm auszuschalten.
Diese Alarme waren jedoch harmlos entgegen der anderen drei. Diese ereigneten sich innerhalb von 4 Tagen jeweils um 5:30 Uhr morgens. Der erste war tatsächlich uns gewidmet. Wir wurden um diese Zeit aus den Betten geholt indem unsere Wohnheimaufsicht unsere Türen einhämmerte und schrie „Fire! Wake up! Fire! Get out!“
Also durften alle in Schlafanzug für eine halbe Stunde nach draußen mit jaulenden Sirenen und zu allem Überfluss nutze unsere Wohnheimaufsicht die Chance als es ruhig wurde und plante unsere halls-activity. Das jeder ihrer Vorschläge nicht besonders ankam brauchen wir hier wohl nicht weiter erläutern, sofern sie es jedoch nicht verstehen konnte.
Die übrigen zwei Alarme holten dann auch nur einen Bruchteil aus den Betten, da sie für die anderen Wohnheim um uns herum galten. Alle mit einem normalen Schlaf saßen jedoch auch dadurch senkrecht im Bett und wir fragten uns, warum man nicht alle Wohnheime an einem Tag aus den Betten holen kann oder es zumindest nicht in die Woche der Midsemestertests gelegt wurde.

Unsere anschließenden Osterferien haben wir danach auch wirklich gebraucht und werden davon im nächsten Blog berichten.

Kati und Dani

It’s Fijitime – 5. Uni-Alltag

So, die zweite Vorlesungswoche ist geschafft und die erste Verwirrung über die Abläufe etc. ist beseitigt. Nachdem in der ersten Woche die größten Probleme darin lagen, die richtigen Vorlesungssäle zu finden und sich an die unklimatisierten Räume zu gewöhnen, haben wir mittlerweile einen Überblick über unseren Stundenplan und den Gebäuden auf dem Campus. Auch dass man an den Stühlen festklebt nimmt man gar nicht mehr so angewidert war.
Unser Campus besteht aus zwei Teilen. Dem Upper Campus, auf dem wir wohnen und sich der größte Teil der Fakultäten befindet und dem Lower Campus, der die Marine and Environmental Studies beherbergt. Er endet außerdem direkt am Meer, jedoch leider ohne Strand…

Unsere beiden Management Kurse finden somit auf dem Upper Campus statt, während wir für unseren dritten Kurs einen 10-15 minütigen Fußmarsch absolvieren müssen um zum Lower Campus zu gelangen. Zwar fährt auch regelmäßig ein Shuttlebus zwischen den Campussen hin und her, jedoch zu so merkwürdigen Zeiten, dass es für uns einfacher ist zu laufen. Warum man es nicht schafft, die Busse passend fahren zu lassen ist uns jedoch schleierhaft, da die Vorlesungen immer zur vollen Stunde beginnen und bereits nach 50 Minuten enden. Diese kurze Vorlesungsdauer ist ebenfalls sehr ungewohnt für uns, denn gerade wenn der Professor anfängt nicht nur vom letzten Mal zu wiederholen, ist die Stunde wieder um.

Neben den 3 bis 4 Vorlesungen pro Fach haben wir außerdem einmal wöchentlich in jedem Fach ein Tutorium. Wir erwarteten ein wenig Wiederholung und Übungsaufgaben mit Erklärung zum behandelten Stoff. Nachdem wir uns im ersten Tutorium kurz den anderen vorgestellt haben, wurden wir jedoch mit 5 vorgelesenen Fragen überrumpelt, die wir im Vorlesetempo mitschreiben und innerhalb von 10 Minuten beantworten sollten.
Da wir uns kein Textbuch für 100€ für dieses eine Semester kaufen wollten, saßen wir ohne jegliches Material da, schauten uns an und waren minimal überfordert mit der Situation. Die Lösungen zu den Aufgaben wurden dann mit der Gruppe diskutiert. Das Problem hier war: alle redeten gleichzeitig, sehr leise und mit Akzent. Also wieder keine Hilfe für uns… wir setzen alles auf unsere Tutorin, doch sie laß wieder nur die Antworten vor, in einem Tempo, in dem es für uns unmöglich war, mitzuschreiben.
Also hieß es alles zuhause nacharbeiten. Kein größeres Problem, da die Antworten wortwörtlich im Textbuch (das wir glücklicherweise online gefunden haben) standen, wie wir schnell feststellten.

Unser zweites Tutorial, diesmal im anderen Kurs, lief dann schon deutlich besser. Die Aufgaben wurden uns ausgedruckt gegeben und wir hatten keine Probleme sie zu bearbeiten.

Neben der Uni haben wir auch in dieser Zeit ein wenig was anderes erlebt. Wir waren eine Nacht im Beachouse, Coral Coast, Fiji; einem Resort direkt am Strand und haben uns dort mit ein paar anderen der Internationals eine kleine Auszeit gegönnt. Außerdem war Dani noch einen Abend bei einem Forschungsprojekt, bei dem der Bestand von Baby Hammerhaien in einer Bucht in der Nähe von Suva ermittelt werden sollte.

Alles in Allem geht es uns weiterhin gut hier!
Könnte auch daran liegen, dass es sich auf 28-30°C abgekühlt hat 😀

Kati und Dani

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It’s Fijitime – 4. Adventure Wochenende

Zu unserer Orientierungswoche gehörte neben den im letzten Blog beschriebenen Aktivitäten auch der sogenannte „Picnic on the beach“-day als Abschluss. Was der Name nicht beinhaltet war unsere erste Station, denn der Samstagmorgen begann nicht mit der Fahrt direkt zum Strand, sondern zum nahegelegenen Dorf Quaia. Hierfür brauchten wir auch unsere neuerworbenen Sulus. Sobald man ein Dorf hier auf Fiji besucht, muss man zunächst ein Sevu Sevu absolvieren. Dies ist ein traditionelles Willkommensritual, bei dem man von der Kommune begrüßt, in ihr Dorf eingeladen wird und dieses gleichzeitig ehrt. Dieses Ritual wurde neben der Kirche in einem buntgeschmückten Raum abgehalten. Der Weg dahin wurde von den Dorfbwohnern mit Gesang begleitet. Man kann gar nichr in Worte fassen, wie unfassbar willlkommen man sich dabei gefühlt hat! Gänsehaut-feeling pur!
Um die Tradition zu achten, gilt es einige Regeln zu befolgen:
1. Trage einen Sulu! Diese Art Wickelrock wird sowohl von Männern, als auch von Frauen getragen, geht grundsätzlich über die Knie und kann von einem schlichten schwarzen Rock bis hin zu bunten Tüchern alles umfassen.
2. Bedecke deine Schultern.
3. Trage keine Kopfbedeckung oder Sonnenbrille.
4. Berühre nicht den Kopf von anderen Menschen (klingt banal, wir wurden aber extra darauf hingewiesen!)
5. Zeige nicht mit Fingern auf andere, nutze lieber eine ausschweifende Bewegung mit dem Arm und offener Handfläche.
6. Begrüße alle Leute mit einem Lächeln während du ihnen Bula zurufst.

Wahrscheinlich gab es noch unzählige mehr, dies waren die, die wir uns merken konnten.
Während der Zeremonie wurde viel gesungen und Kava angerührt von einigen Männern, die im Kreis um einen Kessel saßen und immer einer von Ihnen etwas für uns total unverständliches gebrabbelt hat. Dabei hielt er auch noch eine Art eingewickelten Hexenbesen in der Hand. Eventuell war es aber auch eine Kava-Wurzel…
Nachdem der „Häuptling“ des Dorfes und unsere Organisatorin jeweils eine Kokosnusschale voll Kava getrunken hatten, bekamen wir auch alle etwas. Auch hier waren wieder zahlreiche Regeln zu beachten. Drei mal in die Hände klatschen, Schale in beide Hände nehmen, in einem Zug leer trinken, Schale wieder abgeben und wieder drei mal in Hände klatschen.
Nach dem Trinken haben wir tatsächlich auch die vorher angekündigte beruhigende Wirkung gemerkt, denn zumindest unsere Zunge war betäubt.

Nach ein paar Tanzaufführungen, Gesang und Essen ging es dann für uns weiter zum Strand.

Qauia
Qauia

Strand Strand

Dort angekommen liefen wir freudig dem Wasser entgegen, um jedoch festzustellen, dass es nicht die erwartete Erfrischung war. Mit Badewannentemperatur und keinerlei Algen, Muscheln oder sonstigem gaben wir uns dann aber auch zufrieden! Nach einem wiedermal traditionell zubereiteten Lunch der Dorfbewohner war der Tag dann auch vorbei, da leider die nächste Gewitterfront aufzog.

Das Erlebnis Wochenende war hingegen noch nicht vorbei. Am Sonntag ging es für uns zu einer Wanderung nach Lami auf den Berg Mount Korobaba. Wir starteten sehr früh morgens, allerdings fing der eigentliche Trip erst mittags an, sodass 32°C uns den Aufstieg deutlich erschwerten. Aus der angekündigten Wanderung wurde allerdings eher eine Klettertour quer durch den Dschungel. Der einzige schmale pfad hoch zum Gipfel erschwerte uns durch den Weg durch nassen rutschigen Boden und Kletterpartien die gefühlte 90° Steigungen beinhalteten. Nach 2 Stunden, 3 Liter ausgeschwitzem Wasser und etlichen Momenten in denen man aufgeben wollte, hatten wir die 429m geschafft. Der Stolz und der Ausblick haben jedoch alles wieder wett gemacht!
Der einzige negative Gedanke war: wie kommen wir hier wieder runter?

Hinsetzen und rutschen war die eine Möglichkeit.  Gute Freundschaft mit den Bäumen und Wurzeln schließen die andere. Der Abstieg hat dann auch noch einmal gute 1,5 Stunden gedauert und die letzten Kräfte verbraucht.
Schlammbedeckt und fix und fertig ging es mit dem Taxi nachhause, unter die Dusche und ab ins Bett.
Nächsten Tag ging ja schließlich die Uni los!

nicht unser Ausblick vom Strand, aber der unseres Wanderstartpunkts
nicht unser Ausblick vom Strand, aber der unseres Wanderstartpunkts
hier begann unser Aufstieg (wer findet den Weg?)
hier begann unser Aufstieg (wer findet den Weg?)
ein Ausschnitt des wundervollen Ausblicks
ein Ausschnitt des wundervollen Ausblicks

Bis zum nächsten Mal,
Kati und Dani

It’s Fijitime – 3. Orientation week

Unsere orientation week startete am Mittwochmorgen mit einem herzlichen Willkommen an alle internationalen Studenten durch die    Mitarbeiter des international office. Wir waren nur ein kleiner Teil der Gruppe, denn zu unserem Erstauen waren es insgesamt rund 200 neue internationals aus 35 Ländern in diesem Semester an der USP. Nachdem sich die ersten Vorträge und Reden bei den unklimatisierten Räumen doch ein wenig zogen, hieß es nach ihnen plötzlich: und nun bitte alle in Gruppen nach vorne und sich selbst einmal vorstellen. Und plötzlich waren wir wieder hellwach! Damit hatten wir nicht gerechnet und das Herz rutschte für einen kurzen Moment in die Hose. Da man sich bei dieser Zahl an Leuten jedoch kurzfassen sollte, war es halb so schlimm. Einmal seinen Namen und sein Heimatland nennen und warum man an die USP gekommen ist und man hatte es hinter sich und konnte gespannt hören wo all die anderen so her kamen.

Nach einem Lunch, bestehend aus einigen typisch fijianischen Gerichten, ging es auf zu einer Tour über den Campus. Die hätten wir gut 2 bis 3 Tage eher gebrauchen können, da unser Campus stellenweise einem Dschungel gleicht und am Anfang jeder Weg gleich aussieht. Verlaufen ist hier am Anfang definitiv vorprogrammiert! Diese Tour bot neben der Orientierung auch nochmal die Chance, einige Leute näher kennen zu lernen. So trafen wir auf die einzige andere Europäerin, Ingrid aus Norwegen, einigen Leuten aus den USA und Australien und einigen Mädchen aus Korea, die hier mit einem sehr großen Anteil vertreten sind.

Wir beschlossen, noch ein wenig mit den anderen einkaufen zu gehen, da niemand eine Grundausstattung in seinem Wohnheim hatte und auch zu einem Cappuccino in einem gut klimatisiertem Café sagten wir nicht nein. Dort konnte man sich noch ein wenig mehr unterhalten und auch das Englisch wurde mit der Zeit eine merklich kleinere Hürde.

Nach ein bisschen „me-time“ für jeden ging am Abend die ´official welcome reception` los. Nicht wie erwartet noch einmal eine langweilige Abfolge von Reden, sondern ein richtig gutes Programm war für uns organisiert worden. Mehrere Tanzgruppen präsentierten eine überraschend vielseitige Tanzkultur. Alles mit sehr viel Hüftschwung (beeindruckend bei Männern und Frauen) und einem riesen Grinsen im Gesicht, aber immer in anderen Outfits. Mal sehr ursprünglich fijianisch, mal indisch. Nebenbei gab es wieder ein Buffet mit einigen traditionellen Gerichten. Viel Fisch, aber auch Geflügel und verschiedenes Gemüse standen zur Auswahl. Zudem gab es eine einmalige Ausnahme auf dem USP-Gelände: Wein und Bier! Das strikte Alkoholverbot des Campus wurde für diese Veranstaltung aufgehoben, sodass wir das wohl einzige fijianische Bier probieren durften (Fiji bitter beer und Fiji gold beer). Verwöhnt vom guten Flens war es natürlich kein absolutes Highlight, doch es schmeckte erstaunlich gut!
Dieser Abend endete dann mit einer kurzen Discophase für alle auf der Tanzfläche. Tanzen ist bei 30°C und 90% Luftfeuchtigkeit allerdings Hochleistungssport und so waren wir trotz aller Freude auch ein wenig froh, als wir gegen 9 Uhr in unsere Betten fallen konnten.

Am Donnerstag ging es für uns mit ein paar anderen Leuten nach Suva City, um einen traditionellen Sulu zu kaufen, eine Art Wickelrock, die hier in den unterschiedlichsten Variationen sowohl von Männern, als auch von Frauen, getragen werden.
Warum wir ihn brauchten, erklärt der nächste Beitrag ausführlicher 😉

Neben all der spaßigen Freizeit darf natürlich auch die Uni nicht fehlen. Also waren wir am Freitag im international office um unsere Kurse zu wählen. Es wurden die Kurse MG106 – Introduction to Human Ressource Management, MG 202 – Operations Management und GE 303 – The Geography of Development in the Pacific. Eventuell tauschen wir den letzten Kurs jedoch noch mit MS 111 – Introduction of Marine Science for Pacific Islands. Das wird sich im Laufe dieser Woche entscheiden und wen es interessiert, ist jederzeit herzlich eingeladen uns zu schreiben und nachzufragen J

Damit dieser Blog nicht jeden Rahmen sprengt und ihr weiterhin Lust behaltet unsere Einträge zu lesen, sei nur noch kurz gesagt: wir haben es nach 4 Tagen dann doch tatsächlich geschafft unser WLAN richtig einzurichten, sodass es nun problemlos funktioniert. Was das Problem war: man hatte uns mit dem falschen WLAN-Netz verbunden, dass es ab diesem Semester nicht mehr geben sollte…soviel zu den kompetenten Mitarbeitern am IT-Helpdesk.

Ansonsten gibt es noch zu sagen: man gewöhnt sich ganz langsam tatsächlich an die Wetterverhältnisse hier! Das hätten wir an den ersten zwei Tagen nie gedacht, doch da selbst die Einhemischen über die Hitze klagen, fühlen wir uns mehr und mehr heimisch. Abends kühlt es ja dann doch immer ein wenig ab, zumindest so auf 28°C 😀 Das verleitet leider dazu alle Fenster aufzureißen und wir bezahlen mit vielen vielen Mückenstichen. Aber die Entscheidung, juckende Stiche oder schwitzen, ist wirklich nicht die leichteste!

Das soll es erstmal für die ersten Tage gewesen sein,

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Kati und Dani

It’s Fijitime – 2. Erste Schritte Richtung Alltag  

Die ersten Tage verliefen etwas anders als wir morgens (typisch deutsch) geplant hatten. Wlan ist und bleibt eine Herausforderung.  Am ersten Tag  ging es zum Helpdesk, da Wlan hier von sogenannten „kompetenten Mitarbeitern“ für jedes Gerät einzeln konfiguriert werden muss.  Dies erschien uns sehr seltsam, aber auf Fiji ist halt alles ein wenig anders.

Von Office zu Office geschickt, landeten wir bei einem „IT-Spezialisten“, der unsere Laptops mit wilden Einstellungen unter „proxy-settings“ konfigurieren wollte. Gab es ein Problem, war die Lösung: „Restart it!“  Eine andere Hilfreiche Antwort war: „Try it again!“ Nach unzähligen Versuchen kam er auf die Idee unsere Internet credits abzurufen. Wie sich herausstellte, besaßen wir kein Guthaben um ins Internet zu kommen. Nach ein paar Emails an seinen Boss und mittlerweile 2 Tagen Wartezeit haben wir Wlan für manche Seiten und alle zwei Sekunden öffnet sich ein Fenster um sich auf dem Uniserver einzuloggen 😀 . Ein Hoch auf die Speicherfunktion der Anmeldedaten!

Neben diesem Gewirr haben wir von unserem Plan trotzdem alles abgearbeitet. Wir waren im International Office, wo unfassbar freundlichen Menschen einem jeden Tag zu jeder Uhrzeit bei allen Problemen helfen.  Nachdem wir abends unsere Koffer ausgepackt hatten, wurde es auch ein wenig heimischer.

Die nächsten Tage begann der wirkliche Spaß. Das erste Abenteuer war die Busfahrt Richtung Suva City um auf dem Markt Früchte zu kaufen. Die Busfahrt war wie schon viele Blogger beschrieben haben mit 0,70 FJD ein Schnäppchen. Dafür gab es zusätzlich laute Partymusik, keine Fenster, bunte Lichter und sehr freundliche Mitfahrer.  Der Markt war auch ein ziemliches Erlebnis. Zu unserer Freude mussten wir nicht handeln, da die Preise ausgeschrieben waren. Niemand schrie um etwas zu verkaufen oder anzupreisen und wir wurden tatsächlich nicht zu sehr von den Leuten angegafft.

Wir trafen auf unfassbar günstige Preise (z.B. 8 Bananen = 1 FJD)  und gingen reich bepackt zum ZOB. So viele Busse auf so kleiner Fläche haben wir noch nie gesehen, die für unser Verständnis ohne System überall parkten. Anscheinend gab es aber ein System und wir fanden schlussendlich auch den richtigen Bus, der uns zurück zur USP brachte.

Im nächsten Blog erzählen wir von unserer Orientation week an der Uni und dann gibt es auch wieder Bilder. Versprochen.

Dani & Kati

It’s Fijitime – 1. Die Anreise

Ein herzliches Bula!

an alle unseren Verwandten, Freunde und Interessierte an unserem Auslandssemester in, auf und um Fiji.

Jetzt sind wir schon 3 Tage hier, haben auch quasi Internet und können euch endlich ein wenig berichten.

Nach ziemlich genau 30 Stunden waren wir endlich in Nadi. Mit den Flügen lief alles super, wobei es in Hongkong etwas hektischer wurde. Mit Verspätung angekommen hatten wir nur noch knapp 1h 40min Zeit um auszuchecken, unsere Koffer zu holen und dann wieder bei der Fiji Airline einzuchecken. Da Hongkong einen gigantischen Flughafen besitzt, mit U-Bahnen, waren 1h und 40 min Zeit nicht so viel wie’s klingt. Diverse sprechende, piepende Rolltreppen und dem Immigrationcenter später, waren es, am Gate angekommen, noch 15 min bis zum Abflug.
Im Flugzeug wurden wir dafür mit einem freundlichen „Bula“ begrüßt und aller Stress war wieder fast vergessen. Dies war der erste Zeitpunkt an dem wir die unglaubliche Freundlichkeit der Fijianer erleben konnten und es wurde nur noch getoppt durch 3 singende, Ukulele spielende Männer am Nadi Airport.
Aus dem klimatisierten Flugzeug war der erste Eindruck des Wetters: wir sind im Schwimmbad! Hitze verbunden mit einer ziemlich hohen Luftfeuchtigkeit. Leider war unsere Reise hier noch nicht vorbei. Man soll sich wundern, wie lange eine Busfahrt quer über diese nicht allzu große Insel dauern kann. Bei uns waren es über 4 Stunden, die zwar nochmal ordentlich Kräfte zehrend waren, uns aber wunderschöne Ausblicke auf die Strände, das blaue Wasser, sehr viel grüne Landschaft und vereinzelte kleine „Häuser“ und Siedlungen verschafften. Unsere Erwartungen an Suva schrumpften mit der Zeit und dem Anblick der vielen Natur und den wirklich spartanischen Hütten.
Sie wurden zum Glück nicht bestätigt, selbst auf Fiji gibt es so etwas wie eine Großstadt.
Angekommen an der Suva bus station hieß es nur noch Taxi schnappen und ab zur USP. Ging auch ohne Probleme, bis Dani an der USP verstellte, dass ihre Kamera fehlte. Also eine wilde Tour mit unserem Taxifahrer zurück zum Bus (der nicht dort war wo er sein sollte, aber nach Weiterfahrt aufzufinden war). Den Bus gefunden fehlte jedoch leider jegliche Spur von der neugekauften Kamera. Einziger Lichtblick: es waren bisher nur 4 Bilder drauf…
Den kleinen Nervenzusammenbruch überstanden ging es dann wirklich zur USP und mit kleinerer Wartezeit zu unserer Unterkunft.
Mit diesem Studentenwohnheim waren wir auf Anhieb sehr zufrieden, leider war von jeglichen Küchenutensilien nichts zu sehen.
Also hieß es auf zum Supermarkt! Kochtöpfe gab es leider nur in riesen Sets, dafür aber einzelne Pfannen, in denen man auch hervorragend Nudeln kochen kann 😀 Dann war nur noch Schlafenszeit!

An alle von euch, die überlegen ebenfalls an der USP zu studieren: ihr könnt uns gerne schreiben für Infos bezüglich der Zeit vor dem Abflug (Orgakrams etc.).

Auf den Fotos seht ihr unsere Unterkunft und die Landschaft um den Nadi Airport als erste Eindrücke.

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Dani und Kati! 🙂

Gefängnis, Gottesdienst, Taufe im Meer, Essen, Familie und viele Freunde

Bula! Verehrte Leser!
Bin mit meiner Berichterstattung hier ziemlich hinterher. Die Alternativkarriere als Reise-Dingens-Test-Tuse sollte also nochmal überdacht werden, wegen mangelnder Erlebnisaufbereitung 🙂 Lange hat es also gedauert, aber ein neuer Bericht aus Lenas-Sommer-Wunderland ist feritggestellt!
Hier ist nach wie vor alles in bester Ordnung und weder echtes Heimweh, noch ein Kulturschock haben mich hier auffinden können! Suva ist nun mal irgendwie das Ende der Welt und noch nicht mal meine Post kann mich hier finden. Es sei den zweien also verziehen, sich hier nicht einzunisten!
Hier nun also was ich vor ein paar Wochen so gemacht habe:
Also ich war im Gefängnis. Jup. Ich habe mich hier nicht vertippt und das ist auch kein Übersetzungsproblem (davon hatte ich zwar auch schon ein paar – Konsequenzen diesbezüglich halten sich aber in Grenzen ;-)). Ich war aber nicht lange im Gefängnis und auch nur am Sonntagmorgen und ich war nicht alleine – der aufmerksame Leser, wird sich nun schon denken können, was ich da gemacht habe: Ich habe einen Gottesdienst besucht! (Ja, Ich. Jetzt hier nicht sarkastisch werden!). Dank Jan (Danke, Jan!!) habe ich hier Jone kennengelernt und der ist sehr aktiv für seine Kirschengemeinde unterwegs (gehört zur Revival Fellowship – das sollte ich wohl besser mal googeln 😉 ). Unter anderem organisiert er auch Gottesdienste für die Insassen von Fijis größtem Gefängnis (es gibt immerhin zwei, daher ist der Titel schon gerechtfertigt, irgendwie) und dahin hat er mich mitgenommen. Sonntagsmorgens früh um 8 wurde ich mitten in der Stadt aufgesammelt und dann sind wir zum Gefängnis gefahren. Kaum angekommen und kaum alle Hände von anderen religiösen Gefängnis-helferlein (es waren so etwa 10 Religionsgemeinschaften vertreten) geschüttelt, wurde ich von sowohl von den Gefängnisgards, als auch von den Mitangereisten Brüdern umrundet und sicher in den Trakt mit den ungefährlichen Gefangenen gebracht. War auch wirklich sehr offen und eigentlich ziemlich einfach. Wie die das machen, dass da keiner ausbricht, weiß ich auch nicht. Aber als Mädel und dann auch noch weiß und blond und überhaupt, war ich schon die Attraktion und irgendwann wollte ich keine Hände von Kleinkriminellen mehr schütteln. Aber als die Gottesdienste dann angefangen haben und alle in ihre Versammlungsräume (unserer war der Raum in dem normalerweise die Wäsche aufgehängt wird. Wir hatten zwei bastmatten und einen Klapptisch für den Pastor (irgendwo muss das olle Buch ja draufgelegt werden) und eine Sitzbank, die mir aufgedrängt wurde. Dass man in Europa normalerweise eher nicht auf dem Boden rumsitzt, wissen die meisten hier und versuchen einen deshalb immer wieder dazu zu kriegen sich auf den einzigen Stuhl im Umkreis von 500 m zu setzten. Immer etwas schwierig hier nein zu sagen, aber wenn man sich später einfach dazu auf den Boden setzt, nimmt das einem keiner übel! Also saßen etwa 8 Insassen, 1 Pastor, 3 Brüder und ich im Wäscheraum im Gefängnis. Der Gottesdienst war zum größten Teil nicht auf Englisch. Es wurde sich aber alle Mühe gegeben, mir das wichtigste zu übersetzten! War aber trotz und alle dem echt ein tolles Erlebnis. Mit Gesang (gar nicht mal so schlecht für Ohne-Üben) und es wurde ein neues Mitglied aufgenommen (das bedurfte mehr Gesangs und vielen Hallelujas und Amens).
Im Anschluss wurde ich mit in den eigentlichen Gottesdienst der Gemeinde (findet in einer Versammlungshalle einer Grundschule statt und alle sitzen auf zu kleinen Stühlen) genommen. War ebenfalls sehr bewegend und sehr musikalisch! Sehr schön, auch wenn ich noch nicht bekehrt wurde! Im Anschluss gab es zwei Taufen im Meer. Das war nicht nur bewegend, sondern echt rührend! Wir sind alle zusammen zum Hafen gelaufen und für die beiden wurde gesungen (das war sehr spontan und echt schön) und es wurde ihnen gratuliert! Hier ein paar Bilder:

Danach wurde ich mit nach Hause genommen. Und mir wurde das Haus auch genauso vorgestellt: Zu Hause! Zu Hause ist ein klitzekleines Häuschen, bzw. eine Blechschachtel. Aber die Bewohner sind so super lieb, dass man sich sofort heimisch fühlen muss. Das ist etwas was man kaum beschreiben kann. Die Herzlichkeit und Offenheit, die einem hier entgegen gebracht wird, gibt es in Deutschland so nicht! Und ich habe an dem einen Tag sicher 30 Leute kennengelernt (die ich alle inzwischen auch schon wieder getroffen habe), die mir dies oder das zeigen wollen, super gerne mehr über ihre Kultur erzählen, mir fijianisch kochen beibringen wollen, … Später gab es Essen bei den Nachbarn (super liebe Nachbarn!), mit frisch ausgeschabten Kokosnussflocken – hui, das sieht immer nach Arbeit aus!! – und Fisch und Fleisch und Hühnchen und ganz vielen Sachen, von denen ich nicht weiß, wie sie heißen, oder was es ist, oder wo es wächst! War aber sehr lecker und echt unterhaltsam! Gäste essen hier zuerst (oder kriegen zumindest einen Vorsprung am Buffet) und müssen auch alles probieren. Zumindest wird mir das immer erzählt – die könenn mir aber auch viel erzäheln 😉 Danach kommen alle Männer und dann erst die Frauen und die Kinder. Das ist immer etwas irritierend, aber ich habe mich inzwischen dran gewöhnt. Zu Hause wird das so aber nicht eingeführt!! Ich bin ja nicht bekloppt, koche für Leute und esse dann alleine am Schluss – wie blöde ;-)! Gegessen wird im Sitzen auf dem Boden, auch wenn dem Europäer erstmal ein Stuhl angeboten wird! Weil es aber keinen Tisch gibt, ist auf dem Boden essen (mit den Fingern) immer die angenehmere Variante und man gewöhnt sich schnell dran! Das wäre was, was ich auch zu Hause machen würde, wenn man mich lässt! Hat immer irgendwie Picknick-Feeling! Weil Mittagessen in Fiji ziemlich lange dauert und mit den Kids spielen noch länger gedauert hat, war es schon tiefschwarze Nacht bis ich aufbrechen konnte (so ungefähr halb 8) und weil man dann doch nicht alleine hier rumlaufen sollte, schon gar nicht als Mädel, weiß, und in der falschen Gegend, wurde ich noch heil zu Hause abgeliefert!
Alles in Allem ein wunderbarer Tag hier in Fiji, der noch von vielen ähnlichen gefolgt wurde!
Moce (gesprochen Mothe und heißt eigentlich schlafen, bedeutet aber soviel wie Tschüss)
Lena
PS: Habe auch schon gelernt, das Lena auch ein fijianischer Name ist! Dann heiße ich nämlich auch nicht mehr Liiiiiinaaaa, sondern Lenna, das mag ich lieber!

Studieren in Fidschi

Aus Platzgründen musste der eigentliche Grund meines Aufenthalts in Fiji leider aus den vorherigen Beiträgen verbannt werden. Aber damit es nicht so aussieht, als ob ich hier gar nix mache, gibt es jetzt einen ganz eigenen Bericht über das Studium, den Campus und meine Hausaufgaben. JAAAA – richtig gehört – hier gibt es Hausaufgaben. Texte, die wir lesen sollen. Fragen, die beantwortet werden wollen … und … und … und …
Die USP hat 14 Mitgliedsländer und verschiedene Campusse/Campen/Campi – oder so. Insgesamt sind hier auf dem größten Campus, dem Laucala (gesprochen Lauthala)  Campus in Suva, 22 000 Studenten. Wobei einige auch ein Fernstudium machen. Die sind also nicht hier direkt vor Ort. Die Studenten werden unterteilt in lokals (aus Fiji), regionals (aus den anderen USP-Mitgliedsländern) und internationals (alle die von weiter weg als Tonga kommen). Das sorgt für eine bunte Mischung und auch dafür, dass hier alle Fächer auf Englisch angeboten werden müssen. Das mit dem Englisch nehmen manche ernster als andere – manchmal kann man das nämlich kaum noch identifizieren und auch Muttersprachler tun sich hier gelegentlich schwer  Manche der Studenten und auch manche der Professoren sind schon äußerst schwer zu verstehen und weil hier jeder seinen eigenen Akzent hat, kann man sich auch nicht dran gewöhnen, sondern versucht einfach jeden Tag sein Bestes  Hat aber auch Vorteile: Wenn man mal nicht weiß, wie man das sagen kann, was man sagen will, hat jeder Verständnis für geradebrechte Beschreibungen, pantomimische Einlagen und kurze Sonntagsmaler-Spiele. Man muss aber selbst auch mitmachen, wenn wieder mal jemand nicht weiß, was Schrank heißt, oder „Haben Sie es schon mal mit einer Systemwiederherstellung probiert?“ oder sowas.
Ich belege hier jetzt 3 Kurse, wobei es sein kann, dass auch 2 gereicht hätten. Hier geht man davon aus, dass 3 Kurse einer 40-Stunden-Woche entsprechen. Es gibt aber auch Studenten, die 4 Kurse machen. Aber ganz verstanden habe ich das sowieso noch nicht. Es gibt unterschiedliche Level (je nachdem in welchem Jahr man mit seinem Studium ist) und die sind unterschiedlich viel Wert (wonach oben gegebene Stunden-Erklärung nur bescheiden viel Sinn  macht). Wenn ich das während meinem Aufenthalt hier noch verstehe, gibt es einen Nachtrag.
Es kann aber auch einfach sein, dass es unlogisch ist. Passiert hier öfters mal – insbesondere wenn es um Organisation und Verwaltung geht. So wurde nämlich keines der gefühlten 38 Fotos, die ich hierher geschickt habe, für meinen Studentenausweis benutzt, sondern alle Studenten (ja, alle 22 000) mussten innerhalb der ersten Woche in ein provisorisch eingerichtetes Büro marschieren, in dem genau eine Person (ja, nur eine für alle 22 000) Fotos von allen gemacht hat. Dafür saßen wir dann etwa 4 Stunden rum und haben gewartet, bis wir drankamen. Und das war auch nur so kurz, weil wir morgens um 7 schon da waren. Auch mussten wir uns in der ersten Woche für jeden einzelnen Kurs eine Erlaubnis einholen. Sonst darf man den Kurs nämlich nicht belegen. Dafür wird man auf eine Schatzsuche über den Campus geschickt und muss jeden Professor einzeln finden, da warten, als International student erstmal erklären wer man so ist und dann bekommt man eine Unterschrift und einen Stempel (hätte man auch mit einer Kartoffel selbst stempeln können, aber macht ja nix). Soweit zumindest in der Theorie. Praktisch sieht das dann eher so aus, dass keiner der Professoren auffindbar ist, man doch im Nachbarbüro nachfragt und dann vor irgendwem über den Campus geschickt wird, zu jemandem der zwar nicht den Kurs halten wird, aber das auch unterschrieben kann. Wenn man aber früh genug im International Office (am besten schon von zu Hause aus) fragt, machen die das manchmal schon vorher für einen! Also am besten mal nachfragen.
Die Kurse, die ich belege tragen die kryptischen Namen MS201, MS311, EC304. Dabei handelt es sich zum einen um „Introduction to ocean resource management“, eine „directed study“ (Thema ist selbst zu wählen und in meinem Fall wird es wohl auf Management von Mangrovenwäldern hinauslaufen, mit besonderem Blick auf deren Wasser-Reinigungsleistung, oder sowas – da muss ich dann Flüsse runterkayaken und Proben sammeln. Ich tu mir schon selbst fast leid ;-)) und „Development Economics“ – also Wirtschaft in Entwicklungsländern, wieso das so ist, wie sich das entwickelt und wie es verbessert werden könnte. Sind alles wirklich spannende Kurse, aber mehr Arbeit, als 3 Kurse an der FH in Flensburg  Das liegt wahrscheinlich an all den Essays, Papers, unangekündigten Tests, daran dass Mitarbeit benotet wird, den Midterm-exams und den Präsentationen, die zu halten sind. Das alles wird dann am Ende noch mit einer großen Abschlussklausur ergänzt. Da mir meine Kurse aber wirklich gut gefallen, finde ich das alles aber nicht schlimm, sondern eher spannend. Viel blöder finde ich, dass ich zwar zwei Tage frei habe, aber das sind Dienstag und Mittwoch, also leider kein langes Wochenende, an dem ich herumreisen könnte. Für die Tutorials ist nämlich leider Anwesenheitspflicht und man muss sich immer schön beteiligen; gibt nämlich auch ne Note und ist ungefähr 10% der Gesamtnote wert – oder so. Aber dafür gibt es ja dann eine etwas verlängerte Woche Mid-term-break (um Ostern rum) und auch eine Study-Week vor den Klausuren. Ich werde also nach Möglichkeit vorher lernen und unter der Woche fleißiger sein, damit ich hier auch mal spannendere Berichte schreiben kann. Vielleicht gibt es dann Berichte vom Segeln in den Mamanacas, oder vom Schwimmen mit Rochen, oder vom Kava trinken mit Häuptlingen und dem Leben im Dorf, oder vom Kayak fahren durch Gegenden, in denen kaum eine Menschenseele je gelebt hat, oder vom Schildkröten streicheln,  oder von der Orchideen-Insel, oder vom Wandern in Sanddünen, oder vom Tauchen mit Haien zur Fütterungszeit (oder vom Tauchen überhaupt – ohne Haie wäre ja auch schon mal was), oder vom Wassertaxi, oder von alten – so alt, dass sie in Griechenland aussortiert wurden vor 30 Jahren (!!!OMG!!!) – Fähren, oder einfach nur vom Inselhopping. Ich  werde mich also anstrengen, auf das die Alternativkarriere (wenn das mit dem Studium doch noch schiefgeht, so kurz vor Schluss) als Reise-Dingens-Test-Tuse schon mal gut vorbereitet ist.
Also: Stay tuned! Bis es wieder heißt: Lena hat Internet und Orm* zugleich!
Liebste Grüße,
Lena
*lese hierzu: Walter Moers “Die Stadt der träumenden Bücher“

Musik, Männer in Röcken, Kultur, Tanz, Busfahren, erste Ausflüge und ach ja: Die Uni hat angefangen

Um die Musik kommt man in Fidschi nun wirklich drum herum. Ein buntes, lebensfrohes und offenes Land, das trotz Armut, geringer Wirtschaftsleistung und politischen Querelen positiv in die Zukunft schaut! So präsentiert sich Fiji mir in diesen Tagen! Und das spiegelt sich im Alltag überall wieder. Musik ist überall zu hören und in der Regel ein Reggea – Remix auf amerikanischen Mainstream. Inoffizielle Hymne scheint „Nobody can stop Reggea“ zu sein! Sowas macht schon morgens gute Laune, ist stets tanzbar und verursacht definitv Ohrwürmer ohne Ende!
Musik ist auch im Bus zu hören und das in der Regel in ohrenbetäubender Lautstärke. Wobei das Wort Bus vielleicht bei euch den falschen Eindruck hinterlässt. Es handelt sich dabei um etwa 30 Jahre alte Gefährte, ohne Fenster, aber dafür Motorengeräuschen, die ich noch nie gehört habe. Bergauf fährt sowas dann in Schrittgeschwindigkeit, wenn man bergab fährt und am Fenster sitzt, fällt das Atmen aber schonmal vor lauter Fahrtwind richtig schwer! Sitzbänke gibt es rechts und links, mit je 2-3 Plätzen. Sitzordnung ist auch hier nach Möglichkeit nach Geschlechtern getrennt. Stehen müssen Frauen im Bus eigentlich nie. Was zu ziemlich lustigen Tänzen im schmalen Gang des Busses führen kann. Männer (zum Teil groß wie Wandschränke) stehen auf um Sitzplätze freizumachen und Frauen, versuchen ohne jemandem zu nahe zu kommen an diesen Sitzplatz zu gelangen. Wenn man aussteigen will, muss man an einer Schnur ziehen und damit eine Glocke läuten. Aufstehen sollte man aber nie, bevor der Bus bremst  Lerne aus deinen Fehlern 😉 Fahrpläne gibt es nicht, und selbst wenn es welche gäbe, würde das wohl nichts verändern… eingestiegen wird wenn der Bus kommt und solange man in der Stadt bleibt, kostet es 0.70 FJ$ (ungefähr 25 €-Cent).
In diesen Bussen und auch sonst überall gibt es Männer in Röcken zu sehen. Heißt hier Sulu und ist ein Wickelrock mit Taschen, und ist hier nicht so sehr Freizeitkleidung sondern eher, Festtags- und Arbeitskleidung. (Bilder werden nachgereicht) Sieht auch festlich aus und scheint auf Grund der Temperaturen auch angemessen. Dazu werden Sandalen oder Flipflops und gerne auch ein Bula-Shirt (die fidschianische Antwort auf ein Hawaii-Shirt) getragen. Frauen tragen gerne quietsche-bunte, in der Regel mit Blumenmustern verzierte lange Kleider. Man sieht aber gerade hier in der Hauptstadt auch den starken westlichen Einfluss. Aber zu wenig Bekleidung ist trotzdem weder angebracht, noch besonders gern gesehen.
Schon in der Orientation Week wurden uns Tänze aus den unterschiedlichen Mitgliedsstaaten der USP präsentiert und auch im Arts Village (einer sehr touristischen Aufarbeitung der Fidschianischen Kultur) konnten wir diese bestaunen. Hier ein paar Eindrücke hiervon:

Auch will ich nie wieder langweilige Chöre hören, nachdem ich dieses hier gehört hatte. Spontane Zugabe, ohne Dirigent, ohne Proben, einfach so:

Auch konnten wir im Arts Village Firewalkers bestaunen. Die haben sich echt auf die glühend heißen Steine gestellt. Außerdem gab es noch einen Kokosnuss-schäl-und-mit-der-Hand-knack-Wettbewerb um die Frauen im Publikum. Joe (links) hätte uns alle gewonnen, wenn er danach nicht einen schlimmen Fake-Kampf-Tod gestorben wäre… es trifft ja auch immer die Falschen 🙂

Arts Village _ Joe

Außerdem gab es schon Stände zu bewundern (leider sind die Postkartenstrände nicht auf der Hauptinsel zu finden – das heißt ich arme Maus muss bald los zum Insel-hopping), aber auch hier stehen Palmen am Sandstrand, es liegen Kokosnüsse herum und das Wasser ist klar und warm wie eine Badewanne. Leider war hier das Wetter nicht ganz so perfekt:

Aber jetzt bin ich 3 Tage in der Woche in der Uni. Davon aber aus Platzgründen beim nächsten Mal mehr.

Wohnen in Fiji

Auf viele Nachfragen nutze ich jetzt meine sehr spärliche und recht teure Bandbreite um meine ersten Erlebnisse und Bilder mit euch zu teilen! Außerdem ist heute mein freier Tag.Daher so viel auf einmal!
Am ersten Tag habe ich mich nach längerem Verlaufen endlich an der USP eingefunden und von da an ging es eigentlich Schlag auf Schlag und bis heute hatte ich noch keinen ereignislosen Tag!
Es galt die Stadt zu erkunden, die Einwanderungsbehörde (zwecks Studentenvisum – das man das vorher schon hat ist unwahrscheinlich, aber zur Einreise reicht auch der Aceptence Letter) zu finden, den ersten Supermarkt und seinen Inhalt zu erforschen und viele Leute kennen zu lernen. Denn da waren neben den internationalen Studenten und allen möglichen Leuten, die auf dem Campus arbeiten, auch meine neuen Mitbewohner! Das sind Micael, Miri und Simon (auch exchange student – Grundschullehramt) . Micael und Miri sind gerade mit ihrem Studium an der USP fertig geworden und kommen beide aus Fidschi, verlobt und wahnsinnig liebe Menschen. Miceal  – ein echter Glücksgriff – habe ich über einige Ecken schon vor meiner Ankunft hier kennengelernt und weil er sowieso umziehen wollte, hat er sofort eine WG vorgeschlagen. Und er hat sich bei der Wohnugssuche auch wirklich Mühe gegeben. Er selbst hat ein Semester in den USA studiert und wusste daher nach was er suchen musste. Ansonsten muss ich aber jedem raten, da nicht zu blauäugig dran zu gehen. Es gibt hier echt schreckliche Wohnungen und auch wenn  man bereit ist eine relativ hohe Miete zu bezahlen (in meinem Fall etwa 250 €/Monat) heißt das noch nicht, dass man etwas zum deutschen Standard vergleichbares findet. Und es sind auch nicht alle Leute hier so zuverlässig wie Micael  Alternativ kann man aber auch in eines der Studentenwohnheime ziehen. 10th hall wurde dieses Jahr fertiggestellt und ist mit Abstand das Beste der Wohnheime (Preis etwa 200 €/Monat). Auf keinen Fall würde ich jemandem Raten hier Geld zu sparen und in eines der anderen Wohnheime zu ziehen, die sind nun echt ziemlich fies! Und – was aber auf alle Wohneheime hier zutrifft – recht strickt. Es wird (selbstverständlich) nach Geschlechtern sortiert und die Jungs dürfen auch auf gar keinen Fall in die Mädelswohnheime. Andersrum ist geduldet („the girls knwo that they’re looking for trouble“, aber nur bis 10 Uhr. Daneben gibt es noch ein paar andere Regeln, die es zu beachten gilt…  Also Augen auf, bei der Wohnungswahl!


Um das abzuschließen, hier die ersten Bilder aus meiner recht großzügigen  Wohnung (die inzwische auch einen Kühlschrank, eine Waschmaschine, allerlei Küchenutensilien, ein repariertes Dach, Internet und bald wohl auch warmes Wasser hat), in Laufweite zum Campus für marine science (ich will ein Fahrrad), mit Meerblick, großem Balkon, Bushaltestelle direkt um die Ecke, der mich ziemlich überall hinbringt und Bildern von Micael, Miri, Simon und mir.
Männer in Röcken, Musik, Kultur, Tanz, Busfahren und erste Ausflüge gibt es im nächsten Bericht!
Liebste Grüße,
Lena

Bula! Herzliche Grüße aus Fiji!

Sehr geehrte Leser 
Bula (gesprochen: mbula) heißt wörtlich übersetzt „Leben“ und ist wie ich finde eine wirklich schöne Begrüßung. Gesteigert wird dies gelegentlich noch durch ein „Bula vinaka“ (mbula winaka) was so viel heißt wie „gutes Leben“. Das kombiniert mit fidschianischer Gastfreundschaft ist wirklich eine herzliche Umgebung, in der das Ankommen ins Auslandssemester leicht fällt!
So leicht wie das Ankommen fällt, ist der Weg hierher aber leider nicht. Sowohl wörtlich, als auch papierkramtechnisch. Die Reise (in meinem Fall über London und Los Angeles, weil hier mehr Gepäck erlaubt war) dauerte 2 Tage. Und es ist tatsächlich egal in welche Richtung man losfliegt, es dauert gleichlang. Die Zeitverschiebung zu Deutschland ist von hieraus 11 Stunden: Es handelt sich also nun wirklich um das andere Ende der Welt. Und auch Papierkramtechnisch steht die University of the South Pacific (USP) und die Einwanderungsbehörde der deutschen Bürokratie wirklich in nichts nach! Polizeiliches Führungszeugnis, Geburtsurkunde (beides übersetzt und beglaubigt versteht sich), Passkopien, Zeugnisse, TOEFL-Ergebnisse, Medizinischer Bericht, Bankunterlagen und allerhand Formulare wollten auf den Weg hierher geschickt werden, der statt der 2 Tage für Personen schon mal 4 Wochen für ein Einschreiben beanspruchen kann. Wohl der erste Vorgeschmack auf Fijitime!
Mit Hilfe des absolut fantastischen International Offices ist das aber alles halb so wild. Bei Fragen wird einem immer weitergeholfen auch wenn man auf die gleiche Frage schon mal zwei unterschiedliche Antworten bekommen kann. So hat auch jeder Student hier leicht unterschiedliche Unterlagen eingereicht und wurde trotzdem zugelassen. Wer also auch hierher möchte: Macht euch keinen Kopf! Michael, Poonam, Ella und Ruci (gesprochen Ruthi) machen das schon! Wer wirklich hierher möchte kann das auch! Meine Zusage kam im November und von da an galt es den Flug zu buchen, eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen, Einreiseunterlagen zusammen zu tragen und alle anderen vorbereitenden Maßnahmen zu treffen.
Angekommen, am vereinbarten Treffpunkt abgeholt und gleich unter Rucis Fittiche genommen worden, bin ich dann auch am 9. Februar. Nach dem Einchecken ins Hostel (Private South Seas Hostel) und anschließender privater Stadtführung, Marktbesuch, spontaner Schuhreparatur am Straßenrand, der ersten Schale Kava (das Nationalgetränk im Pazifik – erdig, bei größeren Mengen berauschend und macht, dass die Zunge kribbelt, als ob sie einschläft) und der ersten Busfahrt in Fiji (ein Erlebnis für sich – und definitiv erlebenswert), mussten aber zuerst Eindrücke verarbeitet und die Zeitverschiebung verkraftet werden, was aber erstaunlich schnell ging. Nach zwei Reisetagen und Flugzeugessen zu den unmöglichsten Zeiten, hat aber auch die genaueste innere Uhr aufgegeben 😉
Von da an konnte mein Auslandssemester also losgehen!
Und weiter geht es nach der (dem) nächsten Maus (-klick) 

Brisbane

So dann mach ich mal den Anfang aus Australien.

Ich bin jetzt seit ca 3 Wochen hier und bis jetzt läuft alles super. Ich hab schneller als erwartet ein sehr schönes Zimmer gefunden, Brisbane gefällt mir sehr gut und ich hab schon einige Leute kennengelernt. Es ist extrem warm, jeden Tag mindestens 30°C.

Da meine Orientierungswoche erst diese Woche losging, war ich noch ein wenig unterwegs. Ich war auf Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt. Das war echt super. Auf der Insel sind kristallklare Seen zum baden und es gibt keine Straßen, nur Sand. Es ist auch der einzige Ort an dem Regenwald auf Sand wächst soweit ich weiss.  Danach war ich noch am Southern Great Barrier Reef schnorcheln und tauchen. Beim Tauchen ist einmal eine Schildkröte neben mir geschwommen 🙂 Im Surfen hab ich mich auch schon eimal versucht. Auch wenn ich vorher nicht damit gerechnet hätte hab ichs geschafft zu stehen, wenn auch nur für 3 Sekunden oder so. Immer hin.

Naja diese Woche ging dann die Orientierungswoche los. Es is alles unglaublich groß. Wir sind allein 3000 neue Internationale Studenten davon ungefähr 50 Deutsche. Es gibt so viele Sportfelder, Tennisplätze  ein Schwimmbad und in den Bibliotheken steht ein Mac neben dem andern. Außerdem gibts es für fast alles einen Club dem man beitreten kann. Es gibt auch keine richtige Mensa dafür, Cafés, Subway, Sushi, …. und noch vieles mehr. Also kurz gesagt auf dem Campus gibt es bis zum Friseur eigentlich alles. Am Anfang musste ich mich erstmal zurechtfinden. Aber ich glaub ich habs ganz gut hinbekommen. Nächste Woche beginnen dann die Vorlesungen, darauf bin ich schon gespannt.

So das soll erstmal reichen, viele liebe sonnige Grüße aus Australien